
„Grüner Wasserstoff aus Lubmin ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende“
8. April 2025
„Wir gehen mit unserer Infrastruktur in Vorleistung“
5. Juni 2025Im Interview: Tobias Mirbach, Leiter Top-Projekt Wasserstoff bei der EnBW AG
Welche Rolle wird Wasserstoff im zukünftigen Energiesystem einnehmen?
Wasserstoff ist eine Schlüsselkomponente für die Energiezukunft, denn auch wenn weitere Elektrifizierung und Maßnahmen zur Energieeffizienz eine zentrale Rolle zur Erreichung der Klimaneutralität spielen müssen, werden diese nicht ausreichen für eine ganzheitliche Dekarbonisierung aller Sektoren. Daher bereiten wir uns bei der EnBW auf die Transformation unseres Gassegments entlang der gesamten Wertschöpfungskette vor und unterstützen, gemeinsam mit unseren Tochtergesellschaften, unsere Kunden im Übergang zu einer klimaneutralen Energieversorgung.
Welchen Beitrag leistet die EnBW?
Wir haben bei EnBW im Konzernverbund bislang mehr als zwanzig Projekte und Aktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette initiiert:
Mit Projekten zur Erzeugung von Wasserstoff, wie bspw. das Reallabor der Naturenergie in Wyhlen, oder mit Initiativen zur Transformation des Gasverteilnetzes, wie bspw. die Wasserstoff-Insel in Öhringen der Netze BW, zeigen wir, dass eine klimaschonende Energieversorgung mit Wasserstoff zukünftig möglich ist. Mit unseren Fernleitungsnetzbetreibern terranets BW und ONTRAS nehmen wir aktiv am Aufbau des nationalen H2-Kernnetzes teil. Das Gemeinschafts-Projekt “Flow“ ist dabei für uns ein zentraler Baustein. Unsere derzeit im Bau befindlichen Fuel Switch Kraftwerke sollen ab Mitte der 2030er Jahre auf Wasserstoff umgestellt werden und damit die Dekarbonisierung der Strom- und Wärmeerzeugung vorantreiben. Zudem dient der Energiepark Bad Lauchstädt unserer Tochtergesellschaft VNG als wegweisendes Beispiel dafür, das Zusammenspiel der einzelnen Elemente entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erproben und einen erfolgreichen Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft vorzubereiten.
Was braucht es, damit der Wasserstoffhochlauf erfolgreich ist?
Es braucht Dreierlei – wir müssen
- ein breites und wettbewerbsfähiges H2-Angebot schaffen
- die H2-Nachfrage marktbasiert anreizen und
- die H2-Infrastruktur bedarfsorientiert und synchronisiert aufbauen
Ein Beispiel: während des Hochlaufs des Wasserstoffmarktes wird es eine Differenz zwischen der möglichen Zahlungsbereitschaft von H2-Abnehmern einerseits und den Wasserstoffpreisen andererseits geben. Daher braucht es marktbasierte Anreizinstrumente und investitionsfördernde Rahmenbedingungen, um den Wasserstoff-Hochlauf insbesondere in der Startphase zu beleben. Ziel ist die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff-Lösungen – diese können nur über Skalierung und eine breite Marktdurchdringung realisiert werden.

Vorstellung Wasserstoff bei EnBW:
Mit über 28.000 Mitarbeiter*innen ist die EnBW eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kund*innen mit Strom, Gas, Wasser sowie Dienstleistungen und Produkten in den Bereichen Infrastruktur und Energie. EnBW gestaltet die Zukunft der Wasserstoffwirtschaft aktiv mit und unterstützt, gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften, ihre Kunden in der Transformation zu einer dekarbonisierten Energieversorgung. Dabei verfolgt EnBW einen ganzheitlichen Ansatz und treibt die Transformation entlang der gesamten Wertschöpfungskette voran: von Transport, Speicherung und Erzeugung über die Verteilung bis hin zum Vertrieb und Einsatz in der Strom- und Wärmeerzeugung.