„Bei uns ist die Energiewende keine Zukunftsmusik, sondern Alltagsgeschäft“
12. Februar 2024Aufbau des rund 9.000 Kilometer umfassenden Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland startet
Kassel. Mit der Genehmigung des gemeinsamen Antrags der Fernleitungsnetzbetreiber durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) startet der Aufbau des rund 9.000 Kilometer umfassenden Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland. Christoph von dem Bussche, Geschäftsführer von GASCADE Gastransport GmbH, äußerte sich erfreut: „Wir freuen uns, dass nun Investitionssicherheit gegeben ist und wir endlich richtig loslegen und unseren Beitrag für den Wasserstoff-Hochlauf in Deutschland leisten können.“
Das Wasserstoff-Kernnetz, das zu rund 60 Prozent durch die Umstellung bestehender Gasleitungen und zu 40 Prozent durch Leitungsneubau entstehen soll, wird bis 2032 realisiert werden. Das Investitionsvolumen beträgt rund 19 Milliarden Euro. Teil des Kernnetzes ist das Programm Flow – making hydrogen happen: Die Fernleitungsnetzbetreiber GASCADE, ONTRAS und terranets bw planen mit Partnern ab 2025 erste großvolumige Transportkapazitäten von der Ostseeküste bis nach Sachsen-Anhalt zu schaffen. Die Erweiterung sowohl in den Ostseeraum als auch nach West- und Süddeutschland folgt in den Jahren darauf.
ONTRAS Gastransport GmbH wird nun mit dem Bau leistungsfähiger Wasserstoff-Transportleitungen in Ost- und Mitteldeutschland beginnen. „Über unsere strategisch tragfähigen Leitungsprojekte werden wir klimaneutral erzeugten Wasserstoff nach Ost- und Mitteldeutschland bringen. Damit leisten wir einen substanziellen Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie und für den Markthochlauf einer Wasserstoffwirtschaft“, erklärte Ralph Bahke, ONTRAS-Geschäftsführer Steuerung und Entwicklung.
Auch in Baden-Württemberg wird das Kernnetz zentrale Verbrauchsschwerpunkte anbinden. „Das Wasserstoff-Kernnetz, das wir gemeinsam mit den anderen Fernleitungsnetzbetreibern geplant haben, wird Erzeugungsschwerpunkte und Importkorridore mit den großen Verbrauchsregionen verbinden“, erklärte Katrin Flinspach, Geschäftsführerin von terranets bw. Die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) wird ab Anfang der 2030er Jahre Wasserstoff in die Region transportieren und schafft damit die Voraussetzung für eine CO2-neutrale Energieversorgung des Wirtschaftsstandortes. Flinspach betonte: „Dabei ist das Kernnetz nur der Anfang.“
GASCADE treibt zudem die Planungen der Offshore-Pipeline AquaDuctus voran, um die Potenziale der Wasserstoff-Erzeugung auf hoher See zu nutzen und sich mit Transportleitungen der Nordsee-Nachbarstaaten zu vernetzen. Weitere Infrastrukturmaßnahmen werden zusätzliche deutsche Regionen für den Wasserstoff erschließen und so den Aufbau der Wasserstoff-Wirtschaft maßgeblich unterstützen.